Pensionsvorsorge: Was ist die Pensionslücke und
wie kann ich meine berechnen?
Das Wort ist schon einiger Zeit in aller Munde
und wird teilweise auch Überstrapaziert. Vor allem Vermögensberater und
Bankberater sprechen diese gerne an. Ist es nur ein Panikmache damit sich die
Vorsorgeprodukte bzw. der Ladenhüter klassische Lebensversicherung wieder
besser verkauft oder steckt doch mehr dahinter? Bzw. was ist die Pensionslücke
genau und wie kann ich mir meine Pensionslücke berechnen? Dieser kurze Artikel
zu dem Thema soll erste Aufschlüsse geben und vor allem zeigen, wie man sich
seine Pensionslücke ganz leicht ausrechnen kann. Weiß man diese erstmal, hat
man eine gute Grundlage auf deren Basis man entscheiden kann, ob eine
zusätzliche Vorsorge überhaupt nötig ist.
Der Duden kennt zwar den österreichischen Begriff
Pensionslücke nicht, allerdings versteht er unter dem Begriff Rentenlücke folgende
Bedeutung:
"Sich auf den gewohnten
Lebensstil spürbar auswirkende Differenz zwischen dem Einkommen während der Erwerbstätigkeit
und der Rente."
Im Normalfall ist das Geld, das in der Pension
am Konto landet weniger als zur Zeit der Erwerbstätigkeit. Aber die große Frage
ist mit wie viel Geldweniger wird man in der Pension auskommen müssen? Wie groß
ist diese berüchtigte Pensionslücke, der monatliche Geldbetrag, der auf das
letzte reguläre Erwerbseinkommen fehlt? Seit der Pensionsreform von 2004/2005
zählen bei der Berechnung der Pensionshöhe nicht mehr die besten 15
Erwerbsjahre, sondern das gesamte Lebenseinkommen. Wer durch lange Ausbildung,
Kinderbetreuung, Teilzeit oder Arbeitslosigkeit Einkommensausfälle hatte, spürt
das bei der Pension erheblich. Im nächsten Absatz erfährst du, wie du ganz
leicht deine zu erwartende Pension berechnen kannst.
Pensionslücke berechnen:
Die eigene Pensionslücke kann man ganz einfach
berechnen.
Schritt 1: Daten vom Pensionskonto in Erfahrung
bringen
Dazu ruft man die Seite
www.neuespensionskonto.at auf.
Die Registrierung kann entweder über die
Handysignatur oder über den Finanzonlinezugang erfolgen.
Folgende Daten müssen hier abgerufen werden:
1)
Gesamtgutschrift
zum 31.12.xxxx
2)
Anzahl
der österreichischen Versicherungsmonate
Schritt 2: Berechnung mittels Pensionslückenrechner
der Arbeiterkammer
Mit den oben genannten Daten bewaffneten, muss
nun folgende Website geladen werden:
www.pensionsrechner.arbeiterkammer.at/index.php
Hier sind eben nun die Kontogutschrift, Versicherungsmonate und das aktuelle Bruttoeinkommen einzutragen.
Nun noch ein
Klick auf meine Pension berechnen und schon wird die voraussichtliche Pension
(Korridor- oder Alterspension) angezeigt.
Die letzte Spalte zeigt nun schließlich wie
viel Prozent meines letzten Einkommens die zu erwartende Pension entspricht. Das Ganze ist aus heutiger Sicht (verglichen
mit aktuellem Einkommen) real (inflationsbereinigt zum Zeitpunkt des
Pensionsantritt) oder nominal (zum Zeitpunkt des Pensionsantritt) abrufbar. Für
die Berechnung werden hier geschätzte durchschnittliche Einkommenserhöhungen
herangezogen.
Meine Lücke ist erschreckend hoch! Wie schaut’s
bei euch aus?
Die ernüchternde Wahrheit ist, das schon mal
gut und gerne 30-40% weniger Geld aufs Konto kommt. Wie kann so in der Pension
der gewohnte Lebensstil erhalten werden, geschweige denn die erträumten Reisen
unternommen und die teuren Hobbies ausgelebt werden? So wird aus dem
herbeigesehnten traumhaften Pension schnell ein Albtraum aus dem man so schnell
wie möglich wieder erwachen möchte.
Hinzu kommt, dass unser Pensionssystem bei
weitem nicht auf gesicherten Beinen steht. Die immer älter werdenden Menschen
verursachen eine größere Zahl an Menschen, die gleichzeitig von der Pension
leben. Die Zahl der Pensionisten, die von der Erwerbstätigen Bevölkerung
finanziert werden muss, wird immer größer. Die Rechnung geht sich ohnehin schon
lange nicht aus. Die Zuschüsse des Staates in das Pensionssystem ist eine
enorme Ausgabeposition, die von den Steuergeldern finanziert werden muss. Im
Klartext heißt das, dass wir uns auf weitere Einschnitte bei künftigen
Pensionen einstellen müssen.
Daher ist es umso wichtiger, so früh wie
möglich mit der privaten Vorsorge zu Beginnen. Denn Zeit ist wohl der
wichtigste Faktor bei der Vorsorge fürs Alter!
Aber dazu mehr in einem anderen Artikel.